Die Vielzahl an Notiz-Apps kann überwältigend werden. Viele der verfügbaren Tools bieten ähnliche Funktionen und Dir als Nutzer fällt die Wahl oftmals schwer. Notion und GoodNotes sind zwei dieser Apps, die immer wieder genannt werden.
Dabei sprechen sie eigentlich ganz unterschiedliche Zielgruppen an. Was unterscheidet Notion von GoodNotes und in welchen Situationen greift man besser zu welchem Tool? Das zeige ich Dir in diesem Post.
Zuerst die schnelle Antwort:
GoodNotes ist als digitaler Notizblock ideal für die Bedienung mit dem Apple Pencil und die Bearbeitung von PDFs. Notion basiert auf einem Blocksystem und ist ideal für die Verlinkung einzelner Notizen, das Anlegen von Datenbanken und die Zusammenarbeit im Team.
Natürlich gibt es noch mehr Unterscheidungen und Details. Diese zeige ich Dir im Laufe des Posts. Los geht’s
Für wen ist der Vergleich wichtig und warum?
Für einen guten Workflow und die eigene Produktivität ist es unheimlich wichtig, mit seinen eigenen Programmen vertraut zu sein. Es bringt nichts, zwischen verschiedenen Apps hin und her zu wechseln, um vielleicht doch diese eine kleine Funktion zu finden, nach der man sucht.
Wer Notizprogramme im Falle der Schule, Universität oder im Arbeitsumfeld nutzt, für den ist es wichtig, organisiert zu sein und immer die richtigen Tools zur Hand zu haben.
Daher ist die Wahl der Notiz-App so wichtig, denn sie wird Dich für viele Monate oder Jahre begleiten. Wenn Du immerzu von einem zum anderen springst, dann unterbricht das Deine Arbeit und kann zu Datenverlust führen.
Der Vergleich verschiedener Programme ist unheimlich wichtig und Du solltest dir auch genügend Zeit nehmen, so viele wie möglich zu testen und das Richtige für Dich selbst zu finden.
Was ist GoodNotes?
GoodNotes ist ein Programm, das speziell für Apple-Nutzer entwickelt wurde. Dieser Punkt ist für einige sicher schon ausschlaggebend, ob sie diese App überhaupt nutzen können oder wollen.
Der Grund dafür ist, dass GoodNotes speziell für das Schreiben auf dem iPad spezialisiert ist. Es gibt die App zwar auch für Mac und iPhone aber vor allem auf dem iPad kommen die Stärken von Good Notes zum tragen.
GoodNotes brelliert als digitaler Notizblock für handschriftliche Notizen. Dabei emuliert es das Gefühl eines normalen herkömmlichen Notizblocks, aber ohne richtiges Papier. Wer gerne per Hand seine Notizen schreibt und diese ausschmücken will, für den ist GoodNotes einen Blick wert.
Zudem lassen sich mit GoodNotes ideal PDFs bearbeiten, die im akademischen Rahmen genutzt werden. Der Workflow mit GoodNotes ist schnell und präzise, wenn Du es gewohnt bist, mit der Hand zu schreiben.
Was ist Notion?
Notion ist ein rein digitales Programm für Notizen, Organisation, Produktivität und mehr. Das Tool unterstützt bisher noch keine Eingabe mit Tablet-Stiften, wie dem Apple-Pencil. Die Bedienung ist deshalb für Tastatur und Maus ausgelegt.
Es ist für alle gängigen Betriebssysteme verfügbar, sowohl am Desktop als auch am Smartphone. Notion bietet einen strukturierten Umgang mit Notizen und Datenbanken und ist sehr flexibel in der Nutzung.
Zudem können hier Verlinkungen innerhalb von Notion selbst, aber auch zu anderen Plattformen stattfinden. Notion eignet sich vor allem für große Übersichten und Leute, die schneller an der Tastatur sind. Zudem ist es auch für Android und Windows verfügbar.
GoodNotes vs. Notion – Ein detaillierter Vergleich
Funktionalität
Good Notes
In GoodNotes gibt es keine großartige Auswahl an Tools. Du kannst mehrere Notizbücher anlegen und diese mit Deinen schriftlichen Aufzeichnungen füllen. Das funktioniert am besten mit einem iPad und einem Stift. Hierbei simuliert das Programm das Gefühl eines herkömmlichen Notizblocks – nur eben ohne das Papier.
Zum Schreiben stehen mehrere digitale Stifte zur Verfügung, von einfachen Strichen bis hin zu Textmarkern und Auswahl-Tools. Es lassen sich auch Texte, Tabellen und Diagramme einfügen, hier aber nur in rudimentärer Form. Der Fokus liegt auf der Eingabe mit einem Stift.
Eine der besten Funktionen von Good Notes ist das Lasso. Mit Hilfe des Lassos, es findet sich oben in der Werkzeugleiste, ist es möglich freihändig Bereiche auszuschneiden und zu verschieben. Zusätzlich bietet das Lasso noch Optionen, wie zum Beispiel nur Handschrift oder nur Bilder einzufangen.
Es gibt auch verschiedene Vorlagen, nach denen ein Notizbuch erstellt werden kann. Dazu gehört in erster Linie die Aufmachung des digitalen Papiers. Das kann je nach Belieben ausgewählt werden.
Notion
Notion setzt hingegen auf ein Blocksystem. Alles wird per Tasteneingabe eingetragen, handschriftlich ist nichts möglich. Die Blöcke sind dennoch vielfältig und bieten viele Anwendungsmöglichkeiten. Zunächst gibt es normale Textblöcke, in denen einfach drauflos geschrieben werden kann.
Auch Listen lassen sich einfach anfertigen. Notions Blöcke gehen aber noch weit darüber hinaus, bieten unter anderem die EinbinDung von Bildern, Kalendern, Tabellen und ganzen Datenbanken. Diese sind das Herzstück von Notion und können große Datenmengen organisieren.
Arbeiten mit PDFs
Einen großen Unterschied gibt es auch bei der Bearbeitung von PDFs. Diese lassen sich zwar in Notion importieren, aber nicht bearbeiten. Hingegen ist GoodNotes darauf ausgelegt, mit PDFs zu arbeiten und sogar auf ihnen zu schreiben.
Wer zum Beispiel für die Schule oder Uni Textbücher oder Arbeitsblätter hat, der kann diese direkt in GoodNotes bearbeiten. Dies ist ein großer Vorteil für das Apple-Programm.
Notizen teilen und zusammenarbeiten
Beide Programme bieten außerdem Funktionen an, die eigenen Notizen mit anderen zu teilen und zu bearbeiten. Hier hat Notion aber wieder die Nase vorn, da es speziell für Teams genutzt werden kann, auch im Bereich von Firmenstrukturen.
In GoodNotes lassen sich Notizblätter zwar teilen und gleichzeitig bearbeiten, die Funktionalitäten beschränken sich aber weiterhin nur auf die handschriftliche Eingabe der einzelnen Teilnehmer. Im schulischen Rahmen kann dies trotzdem völlig ausreichend sein.
Benutzerfreundlichkeit
In Sachen Benutzerfreundlichkeit kann GoodNotes überzeugen. Wer ein iPad und einen Stift besitzt, der wird sich schnell und einfach in diesem Programm zurechtfinden. Es funktioniert dabei wie ein normaler Notizblock, es gibt keine Funktionen, die nicht selbsterklärend sind.
Das Schreiben ist einfach und die Bearbeitung von PDFs ist extrem ausgereift. Zudem lassen sich die Notizen auf dem iPhone und Mac ansehen und ebenfalls bearbeiten. Einziger Nachteil ist der Ausschluss von Android und Windows, was möglicherweise zu Komplikationen führen kann. (In Zukunft wird das aber wohl kein Problem mehr sein)
Notion ist hingegen ein sehr leistungsstarkes Tool, braucht aber auch seine Zeit, um sich einzuarbeiten. Text- und Bildblöcke sind einfach verstanden, auch das Anlegen von neuen Seiten und Unterseiten ist kein Problem.
Dennoch bietet Notion vieles, was erst bei einer längeren Nutzung offensichtlich wird. Verlinkungen und Datenbanken können effektiv genutzt werden, müssen aber zunächst eingerichtet werden.
Die Lernkurve mit Notion ist sehr viel steiler, aber wenn einmal die grundlegenden Funktionen bekannt sind, bietet es viel mehr, als GoodNotes jemals kann. Zudem lässt es sich mit jeder gängigen Plattform verknüpfen, was einen besseren Workflow ermöglicht.
Kosten
Preislich gibt es große Unterschiede zwischen den beiden Apps.
GoodNotes ist kostenlos, lässt Dich aber so nur drei Notizbücher anlegen. Zudem fehlen einige essenzielle Funktionen, darunter die Handschrifterkennung und das Importieren von Dokumenten über E-Mail. Mit drei Notizbüchern kommen die meisten Nutzer sicher auch nicht weit. Das Gute ist, dass es nur eine Möglichkeit gibt, GoodNotes zu erwerben.
Ein einmaliger Kauf kostet aktuell 10,99 Euro. Sind diese bezahlt, hast Du GoodNotes für immer und ohne weitere Kosten.
Notion ist hingegen schon in seiner kostenlosen Form (Free Plan) komplett und bietet eigentlich alle Features, die es auch in den kostenpflichtigen Modellen gibt. Notion selbst sagt, dass das Tool für den persönlichen Gebrauch für immer kostenlos bleiben soll.
Die Abonnements sind für die Leute gedacht, die Notion in Teams verwenden möchten, vor allem in Bezug auf Firmenstrukturen. Hier gibt es den Plus Plan (8 Dollar pro Monat) und den Business Plan (15 Dollar pro Monat). Für eine Privatnutzung reicht der Free Plan aber vollkommen aus.
Klicke hier, falls Du mehr über die Unterschiede zwischen dem Plus und Business Plan von Notion wissen willst.
GoodNotes vs. Notion – Wann ist welches Tool die bessere Wahl?
Die Wahl zwischen GoodNotes und Notion ist rein persönlicher Geschmack. Wer gerne handschriftlich Notizen macht, aber nicht immer endlos viele Notizbücher verschwenden möchte, für den ist GoodNotes die richtige Wahl. Es ist umweltfreundlich und einfach zu transportieren.
Für iPad-Nutzer ist diese App hervorragend und lässt sich kinderleicht bedienen. Wer oft mit PDFs hantiert und diese im akademischen Rahmen nutzt, der kommt mit GoodNotes auf seine Kosten. Zudem ist es wissenschaftlich bewiesen, dass wir uns handschriftliche Notizen besser merken.
Vorteile GoodNotes
Notion ist hingegen für die Arbeit mit der Tastatur ausgelegt. Wer also lieber und schneller tippt, der sollte eher einen Blick auf Notion werfen. Zudem ist es für Android- und Windows-Nutzer die einzige Wahl der beiden Tools (Stand Frühjahr 2023).
Notion ist für all diejenigen etwas, die über normale Notizen hinausgehen möchten. Die Lernkurve ist zwar steil, aber wenn man Notion einmal beherrscht, ist es ein unglaublich vielfältiges Tool.
Notizen lassen sich genauestens organisieren und klassifizieren. Zudem sind die Datenbanken von Notion eines der wohl besten Features.
Notion lässt sich außerdem mit vielen anderen Diensten verknüpfen, darunter Google Drive, Dropbox und andere Websites. Wer große Datenmengen nutzt und Ordnung mag, für den ist Notion die bessere Wahl.
Vorteile Notion
Wenn Du mehr über die Möglichkeiten von Notion für Teams wissen willst, solltst Du Dir diesen Post ansehen: Notion für Teams: Pro und Contra des All-in-One-Tools
Notion UND GoodNotes? Sind die Tools kompatibel?
Notion und GoodNotes lassen sich tatsächlich kombinieren, aber nur in eine Richtung. Da Notion die Möglichkeit bietet, andere Websites einzubetten, gilt das auch für GoodNotes.
Teile den Link für eine bestimmte Notiz in GoodNotes und füge diesen dann in Notion ein. So kannst Du diese spezielle Notiz in Notion abrufen und dir eine Preview anzeigen lassen.
Zwei Tools mit unterschiedlichem Fokus
Notion und GoodNotes sind für zwei sehr unterschiedliche Zielgruppen entwickelt worden. Während GoodNotes auf handschriftliche Notizen mit dem iPad setzt, ist Notion für komplexe Notizen und Datenbanken zu gebrauchen.
Hier musst Du selbst entscheiden, welches Programm besser auf Deine eigenen Bedürfnisse passt. Funktionell gibt es kaum Überschneidungen, außer, dass Du in beiden Tools Deine Gedanken festhalten kannst. Auf welche Art und Weise Du das machen möchtest, ist rein dir überlassen.
Ich hoffe ich konnte Dir mit diesem Post bei der Entscheidung helfen. Beide Tools sind auf ihre eigene Weise smart und helfen Dir produktiver zu arbeiten.
Study smart, not hard 🎓