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Effektiv lernen mit Altklausuren – So geht’s

Kurz vor der Prüfung sind Altklausuren besonders wertvoll. Sie sind ideal als Härtetest geeignet. Aber Vorsicht: wenn Du Dich dabei selbst anschummelst, kann Dich das in falscher Sicherheit wiegen und bei der richtigen Prüfung kommt das böse erwachen. Wie lernt man also richtig mit Altlausuren? Das erfährst Du in diesem Post.

Kurz gesagt

Es ist wichtig, dass Du Dein Wissen erst mit Altklausuren testest, wenn Du bereits alle relevanten Themen gelernt hast. Um Dich selbst zu prüfen, solltest Du für normale Klausurbedingungen (ohne Notizen, Zeit-Limit, etc.) sorgen. Bei der Nachbereitung ist es wichtig, dass Du Dich ehrlich bewertest und daraus die richtigen Schlüsse für die kommende Prüfung ziehst.


Les Weiter, wenn Du wissen möchtest, wie Du im Detail vorgehen solltest. Hier ist noch eine Übersicht für Dich:


Woher bekommt man Altklausuren?

Der erste Schritt beim Lernen mit früheren Examen ist natürlich erstmal, welche zu finden. Das ist nicht immer einfach. Deshalb haben wir dazu einen eigenen Post geschrieben. Klicke hier wenn Du wissen willst, wo Du Altklausuren herbekommst.

Zusammengefasst kannst Du Altklausuren über folgende Quellen finden: 

  • Über die Fachschaft
  • Von Profssoren
  • Von Tutoren
  • Über Kommilitonen
  • Von Websites wie Studydrive oder StuDocu

Der richtige Zeitpunkt zum Durcharbeiten älterer Prüfungen

Wenn Du eine oder bestenfalls sogar mehrere Altklausuren gefunden und parat hast, stellt sich die Frage: Wann sollst Du Dich da ranwagen?

Wie eingangs schon gesagt, sind Altklausuren extrem wertvoll. Sie sind die beste Waffe, die Du in Deinem Prüfungs-Arsenal hast. Jetzt ist es wichtig Dein Pulver nicht zu früh zu verschießen und so vielleicht die Wirkung verpuffen zu lassen.

Das heißt Du musst geduldig sein. Ich würde Dir empfehlen Altklausuren erst am Ende Deiner Lernphase zu bearbeiten. Warum solltest Du sie angehen, wenn Du noch nicht alle Kapitel gelernt hast? Dafür gibt es Übungen.

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Achtung: Es gibt keine Garantie, dass die nächste Klausur ähnlich wird. Besonders, wenn die nächste Prüfung von einem neuen Prof oder gar von einem anderen Lehrstuhl ist, kann sich die kommende Klausur extrem unterscheiden. Da spreche ich leider aus Erfahrungung…

Erst wenn Du alle relevanten Themen durch hast und Dich sicherfühlst solltest Du Dein Wissen mit den Altklausuren testen. So bekommst Du den besten Eindruck dafür, ob Du gut vorbereitet bist oder nicht. 

Im Idealfall hast Du anschließend noch etwas Luft vor dem tatsächlichen Prüfungstermin, damit Du noch an Deinen Schwächen arbeiten kannst.

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Tipp: Ein Blick in die Altklausuren lohnt sich oft schon am Anfang der Lernphase. So bekommst Du einen guten Eindruck dafür, welchen Themen Du mehr bzw. weniger Zeit bei Deiner Vorbereitung widmen solltest. 

Mit Altklausuren lernen – richtige Prüfungsbedingungen schaffen

Einen Fehler habe ich selbst oft gemacht: Da hat man die Prüfung von letztem Jahr vor sich liegen und bei der ersten schwierigen Aufgabe schaut man in die Musterlösung. Genau so sollte man es nicht machen. Erst richtigen Prüfungsbedingungen geben Dir den Boost in der Prüfungs vorbereitung. Was heißt das also?

1. Begrenze Deine Zeit

Wecker

Der Zeit-Faktor ist bei vielen Klausuren entscheident. Oft sind die einzelnen Aufgaben gar nicht so schwer und die Herausforderung liegt darin, sie alle in kurzer Zeit und natürlich am besten ohne Fehler zu bearbeiten.

Genau deshalb ist es wichtig, Dich auch bei Altklausuren an das vorgegebene Zeitlimit zu halten. So kannst Du Dich am besten auf den Zeitdruck und Stress während der Klausur vorbereiten. 

Am besten stellst Du Dir einen Timer mit der offiziellen Prüfungszeit und beginnst auch erst dann mit dem Durchlesen der Fragen.

Halte Dich an den Prüfungsprozess

Was meine ich damit? Bei einigen Klausuren mussten wir zunächst unseren Namen auf jedes Blatt der Angabe schreiben. Bei einer Mathe-Klausur durften wir nur das Angabenblatt abgeben, nicht aber die Rechen-Blätter. Wir mussten die Lösungen (teilweise mit gekürztem Rechenweg) noch auf das Angabenblatt übertragen. Ich war darauf nicht vorbereitet und habe so wichtige Zeit verloren.

Um den Zeitdruck einer Klausur richtig zu simulieren, ist es wichtig diese Dinge vorher zu wissen und sie selbst schon bei den Altklausuren zu üben. So verlierst Du keine Zeit. 

2. Pack die Notizen (und Lösungen) weg

Wenn es sich nicht um eine Open Book Klausur handelt, haben Deine Notizen nichts mehr neben Dir verloren. Pack Deine Notizen, Deinen Laptop und natürlich auch die Lösungen weg.

So kommst Du selbst gar nicht in die Versuchung “mal kurz zu spicken”. Wenn Du bei einer Aufgabe nicht weiter kommst, markiere sie Dir damit Du sie nach dem Durchgang nochmal intensiver bearbeiten kannst. 

3. Lege die erlaubten Hilfsmittel bereit

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Brauchst Du für die Prüfung einen Taschenrechner, eine Formelsammlung, ein Gesetzbuch etc.? Lege Dir alle Hilfsmittel bereit, die für die kommende Klausur erlaubt sind. So machst Du Dich schon einmal genau damit vertraut und lernst, wie Du Dich damit organisierst. 

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Tipp: Drucke Dir wenn möglich auch das Angabenblatt wie bei einer normalen Klausur aus. So kannst Du Dir wichtige Wörter anstreichen und markieren.

4. Bearbeite Klausur allein

Lerngruppen oder Lern-Buddies sind super. Wenn es aber an die eigene Probeklausur geht, sollte jeder für sich die Aufgaben bearbeiten. In der richtigen Klausur könnt Ihr Euch auch nicht gegenseitig helfen. 

Für eine effektive Vorbereitung solltest Du daher auch die Altklausuren allein bearbeiten. Natürlich kann man danach wieder gemeinsam durch die einzelnen Aufgaben geben und die eigenen Lösungen besprechen.

5. Keine Ablenkungen

Beim Lernen gibt es viele Ablenkungen. Das eigene Smartphone ist wohl die schlimmste. Aber auch der Laptop, der Fernseher oder das Radio können die eigene Konzentration stören. 

Schalte deshalb wie im Prüfungsraum alle elektronischen Geräte aus, damit Sie Dich nicht ablenken können. Wenn Du die Zeit mit Deinem Handy misst, dann stell es zumindest auf Flugmodus bzw. “nicht stören”.

So kannst Du Dich am besten auf die Athmosphäre im Hörsaal vorbereiten.

6. Keine Musik

Durchgestrichene Musik-Note

Ich selbst kann mich mit leiser Musik am besten konzentrieren. Nur leider ist das wärhend der Prüfung nicht erlaubt. Bei der Bearbeitung der Altklausren solltest Du deshalb auch keine Musik hören. 

Wenn Du Dich daran bei der Klausurvorbereitung gewöhnst, wird die Stille im Prüfungssaal Deine Konzentration eher stören.

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Tipp: Bearbeite die Altklausuren am besten in der Bib. Die Athmosphäre dort ist sehr ähnlich zur Prüfungsstimmung später im Saal. So trainierst Du auch Dich nicht von den Geräuschen anderer ablenken zu lassen.

Die richtige Nachbereitung der Probeklausur ist der Schlüssel

Der Timer klingelt. Die Zeit ist vorbei. Jetzt geht es ans Eingemachte. Du solltest beim Bearbeiten der Altklausur schon ein gutes Gefühl dafür bekommen haben, wie gut Du bereits vorbereitet bist und wo Du noch Verbeserungspotential vermutest. 

Aber jetzt geht es darum mehr als nur ein Gefühl zu haben. In der Nachbereitung und Korrektur Deiner Probeklausur kannst Du alles Schwarz auf weiß festhalten. Wenn Du Dich nicht selbst beschummelt hast, wirst Du klipp und klar sehen, wie Du dastehst.

Mann, der grübelt

1. Korrigiere Deine Arbeit

Der erste Schritt ist klar: Zunächst solltest Du, wie später Dein Prof, Schritt für Schriit durch die Aufgaben gehen und Deine Lösungen korrigieren. Wenn Du keine Musterlösung parat hast, lohnt es sich in die entsprechenden Übungsaufgaben zu gucken. Dort finden sich oft ähnliche Aufgaben, die den Lösungsweg oder zumindest den richtigen Ansatz verraten.

Versuche Dir so ehrlich wie möglich die Punkte für die Aufgaben zu geben. Am Ende zählst Du die Punkte zusammen und berechnest nach dem Notenschlüssel Deine Note

Falls Du diesen nicht hast, kannst Du Dich an diesen Richtwerten orientieren:

  • Naturwissenschaftliche Klausur: Bestanden ab mehr als 40% der Punkte
  • Multiple Choice- oder Fließtext-Klausur: Bestanden ab mehr als 60% der Punkte

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Tipp: Versuche Dich beim Korrigieren so gut es geht in die Rolle des Korrektur hineinzu versetzen. Gibt es vielleicht Formulierungen die unklar sind? Ist Dein Lösungsweg wirklich nachvollziehbar? Kann man Deine Schrift gut lesen?  

Wenn Du es einfach machst Deine Klausur zu korrigieren, wirst Du davon nur profitieren.

2. Notiere Dir die Themen, die Du noch üben musst

Wo hattest Du während der Klausur Probleme? Bei welchen Aufgaben hast Du Flüchtigkeitsfehler gemacht? Welche Fragen haben Dich zu viel Zeit gekostet? Schreib Dir die Themenbereiche auf, die noch mehr Übung brauchen.

Als Übersicht kannst Du alle Themenbereiche auflisten und Dir jeweils eine Schulnote von 1-6 geben. Daran kannst Du gut sehen, wo Du vielleicht noch mehr Zeit investieren musst und wo nicht.

3. Erstelle Dir einen Plan wie Du die Themen wiederholst

Im nächsten Schritt solltest Du Dir einen kleinen Plan machen, welche Themen Du in welchem Umfang wiederholen musst. Welche Lernmethoden sind dabei am besten geeignet? Gibt es vielleicht Übungsaufgaben, die jenen Klausuraufgaben ähneln, die Dir Probleme bereitet haben?

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Tipp: Bearbeite Die Altklausur noch einmal mit sämtlichen Notizen und Hilfsmitteln neben Dir und ohne Zeitdruck. Suche Dir bei jeder Aufgabe das entsprechende Kapitel heraus und versuche wirklich nachzuvollziehen, welche Informationen wichtig sind.

Das wird Dir helfen, die relevanten Infos und Konzepte noch besser zu merken und wirklich zu verstehen.

Altklausuren verraten Dir, worauf Du achten musst

Detektiv mit Lupe

Besonders, wenn die Altklausuren vom selbem Professor sind, kann ein analytischer Blick in frühere Prüfungen einiges verraten. Ideal ist es, wenn man sogar mehr als eine Altklausur parat hat. Es lohnt sich die Angabe(n) nach folgenden Gesichtspunkten zu untersuchen: 

  • Gibt es Aufgabenmuster, die sich erkennen lassen?
  • Wie sind die Punkte auf die Themenbereiche aufgeteilt
    • Welche Kapitel sind demnach mehr gewichtet?
  • Welche Aufgabentypen sind vielleicht zu umfangreich für eine Klausur?
  • Was sind die Signalwörter, auf die Du bei den Aufgaben achten musst und was wird dann erwartet?

Das kann Dir einen entscheidenden Vorteil bei der Klausurvorbereitung geben. Im idealfall kann Dich die kommende Prüfung dann nicht mehr überraschen. Ganz ausschließen kann man aber leider nie.

Clever lernen mit Altklausuren

Ich hoffe, der Post konnte Dir einige hilfreiche Tipps zum Lernen mit Altklausuren geben. Wenn Du danach gesucht hast, bist Du auf jeden Fall schon auf dem richtigen Weg. Denn Altklausuren sind ein sehr cleverer Weg, sich auf Prüfungen vorzubereiten.

Und das ist gut, denn es geht nicht darum super viel zu lernen, sondern effizient

Study smart, not hard 🎓

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